Moominiade Woche 1 – „Das habe ich selbst gemacht.“

Am Samstag vor einer Woche war es so weit, wir haben unseren ersten Moominiade-Zettel gezogen.
Wir haben die Dose in einen Email-Weidling geleert und gut durchgemischt. Moniker hat dann flott einen der obersten Zettel genommen, ganz ohne Tamtam. Dabei mag ich Tamtam.

Naja. Das erste Thema wurde dann „Das habe ich selbst gemacht.“.

Unser erster Zettel, am Kühlschrank von unseren Souvenir-Magneten festgehalten.

Gleich beim Ziehen habe ich mir gedacht, dass das als erstes Thema gar nicht passt. Es ist irgendwie so oberflächlich, eine Art Meta-Thema. Selbst gemacht wird ja alles sein was am Ende von der Moominiade übrigbleibt.
Es ist auch nicht sonderlich inspirierend, oder? Also zumindest auf den ersten Blick.
Moniker ist es da nicht anders gegangen, da waren viele Fragezeichen im Gesicht und wir haben beide erst mal das gemacht, was in so einer Situation angemessen erscheint:
Gar nichts. Fernsehen. Ins Bett gehen.

Am nächsten Tag, nach einmal Schlafen und einmal Frühstück, kam ich damit schon besser zurecht.
Weil: es lässt einfach sehr viel offen. Ich könnte zum Beispiel einfach darüber schreiben was ich schon alles gemacht hab. Oder etwas fotografieren. Oder sogar viele Dinge fotografieren, die ich gemacht habe und ein großes Bild daraus basteln. Und schon in der Wohnung hab ich viel selbst gemacht: ausgemalt, aufgehängt, zusammengebaut, eingerichtet oder was auch immer.
Das war gut, ich kam auf mehr und mehr Ideen.

Doch Moniker war dann plötzlich schon mitten drin im Tun.
Schlauerweise hat sie sich eine Idee hergenommen, die sie sowieso umsetzen wollte, und hat es einfach gemacht. Selbst. Und der kleine Zettel war dann vielleicht nur noch der Klaps auf den Allerwertesten um gleich damit anzufangen.

Moominiade 2021, Woche 1, Moniker: Das Schild.

„Das Schild“ ist eine Allegorie der aktuellen Pandemiesituation. Wir alle kehren mehr und mehr an unsere früheren Schaffensstätten zurück und treffen wieder auf Menschen aus Fleisch und Blut. Doch weder ist es die Rückkehr zur Normalität, noch haben die Menschen verinnerlicht, wie die Normen sich auch im Arbeitskontext verändert haben. Wir werden also im Alltag mit Hinweistexten und Anweisungen bombardiert, die, in Corporate-Design-Vorlagen gequetscht, meist aus Druckmaschinen stammen und in ihrer Beliebigkeit darum betteln übersehen zu werden. „Das Schild“ hingegen ist ein handgefertigtes Einzelstück, das an seinem geplanten Ausstellungsort einen Anker für den huschenden Blick des Besuchers bieten soll.

„Das Schild“, Acryl auf Malkarton (Maltuch weiß grundiert), 24 x 30cm

Auch durch die Farbwahl und die Textur, sowie Stärke des Materials, hebt es sich von den üblichen, rein dem Zweck verpflichteten, Zetteln ab und lädt dazu ein, während dem Aufsetzen der FFP2-Maske, mit den Augen die Details zu erkunden.

„Das Schild“, Detailansicht

„Das Schild“ wird ab 1. Oktober als Dauerleihgabe an einer Bürotür montiert werden.

Moominiade 2021, Woche 1, Stivo: „thestivo.com“

Ich habs mir zu guter Letzt dann auch leicht gemacht. Ich habe schon lange nach einer Idee gesucht, mit der ich meinen Blog neu starte und die auch so viel hergibt, dass es mir Freude macht dranzubleiben. Die Moominiade ist da genau richtig gekommen.

Begonnen habe ich damit, die Domain zu entstauben und mit meinem schlummernden WordPress-Account zu verknüpfen, ein Theme zu finden und zu personalisieren und dann auch noch den ganzen rechtlichen Käse einzubauen. Ab dann bin ich in einen kleinen Flow gerutscht, hab mir die Struktur, die Farben, den ganzen Spaß eben überlegt und – natürlich erst am Ende – was ich denn eigentlich schreiben will.

Ich werde also über die Moominiade berichten und zu jedem Werk Monikers eine bierernste Beschreibung verfassen. Vielleicht schau ich mir auch noch ein paar Folgen „1000 Meisterwerke“ an, damit ich den Ton besser treffe, den ich mir da vorstelle.
Nach und nach werden sich dann auch andere Themen im Blog finden. Die Moominiade sorgt dafür, dass ich regelmäßig schreibe und ich merke jetzt schon, wie viel Freude das machen kann.

Damit ich aber auch was für diese Woche vorzuweisen habe, hab ich ein Logo „designt“.

Logo thestivo.com, vektorisierte Skizze mit Textelementen

Ich bin generell kein großer Zeichner und Maler. Das mit dem Stift halten war schon immer so eine Sache, das Zeichnen mit Licht, das Fotografieren also, war mir schon immer näher.
In der Schule hab ich mich so durch die „Bildnerische Erziehung“ durchgeschwindelt – aber ich hab auch immer jemanden gefunden, der noch weniger Fertigkeit (oder Freude) dabei gezeigt hat. Also war ich im unmotivierten Mittelfeld und das war ok für mich.

Was ich aber bis heute so richtig gar nicht kann ist ein klassisches, symmetrisches Herz zeichnen. Schon in der Volksschule hat mir meine Lehrerin vorgeworfen, dass ich das absichtlich „so schirch“ zeichne, und je mehr ich mich bemüht hab, desto schlimmer war es am Ende. Sie hat es dann irgendwann aufgegeben und eingesehen, dass das nichts mit Wollen zu tun hat und wir haben nie wieder darüber gesprochen.
Herzerln statt i-Punkte hätte ich sowieso nicht geplant gehabt.

Damals war das nicht so lustig für mich, doch wenn ich jetzt ein Herz zeichne, dann muss ich dabei grinsen, ja eigentlich schon lachen. Weil es einfach nix wird, weil die Situation damals aus heutiger Sicht sehr skurril war und ich mich frage warum zum Teufel ich überhaupt ein Herz zeichnen muss.

Und was gibt es besseres als ein Logo, bei dem ich jedes Mal grinsen muss wenn ich es sehe?
Natürlich eins bei dem ich Lachen muss, und zwar weil Moniker beim ersten Blick darauf gesagt hat:

Da unten schaut das Herz schon a bissl aus wie eine Mumu. Aber das passt ja zu dir…

Moniker, im Kunstkritiker-Modus



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